Hat nicht jeder schon einmal ein schlechtes Gefühl bekommen, wenn Kommilitonen damit anfangen zu prahlen wie viel Zeit sie schon mit Lernen verbracht haben? Dieser interne Wettkampf um die Tatsache wer bisher am meisten Lerntage eingelegt und somit augenscheinlich das meiste Wissen angehäuft hat. Zeitaufwand und Klausurerfolg stehen leider nicht bei jedem in diesem einfachen Verhältnis. Das deutet darauf hin, dass es wohl schon einen Unterschied macht, wie man sich die gegebene Zeit einteilt. Oder liegt es vielleicht doch daran, dass man mit Gemütlichkeit weiter kommt als mit Verbissenheit? Entspann dich, leg deine Aufgaben beiseite und lies dir erstmal das hier durch!

Social Life vs. Uni Life

Gerade in Prüfungsphasen entsteht der immer wiederkehrende Kampf zwischen unserem Dasein als Student und unserer sozialen Rolle. Lernen und Freizeit unter einen Hut zu bringen, gilt als Königsdisziplin und bildet die Grundlage einer guten Prüfungsvorbereitung. Manch einer hat neben seinen Verpflichtungen als Freund, Sohn oder Haustierbesitzer noch einen Werkstudentenjob, dem er nachgehen muss, um sein Studium zu finanzieren. Da ist es kein Wunder, wenn einem in dieser Situation der Kopf raucht und man zum Kettenraucher mutiert. Von ausreichend gesundem Schlaf will ich hier gar nicht anfangen.

Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Wenn die Zeit knapper wird, tendiert man deshalb oft dazu sich krasse Lernblöcke vorzunehmen, die mal mehr und mal weniger effektiv sein können. Stundenlang am Stück über seinem Lernstoff zu sitzen, bringt in den seltensten Fällen den gewünschten Lernerfolg. In den meisten Fällen bekommt man davon auch noch schlechte Laune. Und dann gibt es da meistens diesen einen Kommilitonen, der trotz geringerem Lernaufwand relaxt zu bleiben scheint und am Ende sich ganz locker eine gute Note einheimst. Da wird’s unfair! Von außen scheint das dann entweder Glück zu sein oder ein geheimer Trick. Klar führt Stress dazu weniger aufnahmefähig zu sein und natürlich macht Entspannen Sinn. Aber wie nimmt man sich selbst den Druck raus, wenn mal wieder die Uhr gegen einen läuft?

Pause ist nicht gleich Pause

Häufige Raucherpausen an der frischen Luft sind nicht vergleichbar mit einem ruhigen Mittagessen bei Mama. Wenn man Pausen plant, ist es wichtig sich diese richtig zu setzen. Im besten Falle nutzt man die freie Zeit, um sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Nur so schafft man sich den Kopf frei und kann das Gelernte verarbeiten. Auch wenn Zeitdruck wahre Wunder bewirken kann, langfristig sind diese Lernerfolge kaum. Eine Pause in der man sich nicht erholt, ist genau so viel wert, wie gar keine Pause. 

Versuche zwischendurch kleine, kurze Speicherpausen einzubauen, um unterschiedliche Sinnzusammenhänge einzeln in deinem Gedächtnis abzuspeichern. Außerdem ist es ratsam nach einem abgeschlossenem Thema nicht sofort zum nächsten überzugehen. Nimm dir ruhig deine 5 Minuten Auszeit und gib deinem Kopf Zeit sich zu erholen. Spätestens nach 1 einhalb Stunden ist deine Aufmerksamkeit sowieso erschöpft, weswegen du dich bei einem Spaziergang an der frischen Luft auflockern solltest. Als maximale Zeit einer Lerneinheit geben Experten 4 Stunden an. Um dann wieder in der Lage zu sein für neues Wissen aufnahmefähig zu sein, solltest du unbedingt in der Mensa essen gehen. Ich weiß das dauert lang aber das ist der Sinn dahinter!

Gemütlichkeit bedeutet Leistungsfähigkeit

Die Frage aller Fragen bleibt nun, was entspanntes Lernen für einen tun kann außer die Aufmerksamkeit zu steigern. Dass mehr in den Kopf rein geht, wenn man sich den Lernstoff einteilt, ist kein Geheimnis. Dass mehr vom Lernstoff auf lange Zeit hängen bleibt, lernt man mit der Zeit. Was aber selten thematisiert wird, sind die positiven Auswirkungen auf das allgemeine Gemüt. Stress beim Lernen ist eben nicht einfach nur Stress beim Lernen. Je eher man seine individuelle Routine gefunden hat mit solchen Extremsituationen umzugehen, desto entspannter sieht man zukünftigen Herausforderungen entgegen. Die von uns vorgeschlagenen Tipps zum Lernen zielen darauf ab ein Bewusstsein für solche Situationen zu schaffen. 

Was für den einen gemütlich und entspannend ist, muss für den Nächsten nicht genauso gelten. Worauf es hierbei ankommt, ist vor allen Dingen die individuelle Wahrnehmung. Und die ist immer richtig! Orientier dich am Besten an deinem Bauchgefühl. Jede Theorie über Pausen beim Lernen ist nur so gut, wie ihre Anwendung für dich auch geeignet ist. Wichtig ist, dass du dir die Auszeiten für deinen Kopf schaffst. Sollte das für dich bedeuten, dass du dir ein ganzes Kapitel durchlesen kannst, bevor du es für dich rekapitulieren musst: Tu das! Falls das bedeutet, dass du öfter zwischendurch an die frische Luft solltest: Tu das! 

Stell es dir vor als eine Art Projekt. Probier dich aus und finde heraus, was dein Körper und dein Kopf dir sagen wollen. Du wirst merken, dass du leistungsfähiger wirst, je besser du dich selbst verstehst. Wenn du uns nicht glaubst, dann lass es dir von Balu sagen: 

„Denn mit Gemütlichkeit kommt auch das Glück zu dir!“ Und Erfolg.